Im Kern unserer Existenz haben wir Angst davor, nicht willkommen zu sein und ins Nichts zu fallen. Im spirituellen Leben geht es darum, diesen Ängsten zu begenen und zu erkennen, dass wir gehalten und gewollt sind.
„Deine große Angst ist, nicht willkommen zu sein. Sie hängt mit deiner Grundangst zusammen, der Angst … in diesem Leben nicht willkommen zu sein; sie ist ebenso mit deiner Todesangst verbunden, der Angst, sterben zu müssen und im Leben danach nicht willkommen zu sein … Hier triffst du auf den Kern geistlichen Lebens.“
Henri J.M. Nouwen

Wenn Du meditierst, dann kennst Du das Problem mit den Gedanken und Phantasien, die einem durch den Kopf gehen. Kaum hat man die Augen geschlossen und mit der Meditation begonnen (klappt auch mit geöffneten Augen), und schon geht es los. Du erinnerst Dich an ein Erlebnis von gestern, Du denkst an ein Vorhaben in einer Woche, alter Ärger steigt auf, nette oder bedrohliche Phantasien entstehen. Dabei willst Du doch ganz bei Dir sein, die Stille genießen und Dich auf Gott ausrichten.
Da verwundert es nicht, dass man die Gedanken als das größte Hindernis ansieht. Aber das sind sie nicht, diese Ablenkung ist nämlich im Kern Deine Freundín. Denn darum geht es bei der Meditation, immer wieder zurückzufinden, sich immer wieder neu auszurichten.
Und genau darum geht es in unserem ganzen Leben, immer wieder auf meinen eigenen Weg zurückzufinden. In der Meditation lernst Du es für Dein Leben. Vertiefe das Thema gerne mit diesem Video.

Alles hat zwei Seiten, zwei Ebenen der Existenz. Alles ist Begriff, manchmal Substanz oder Wort und hat Doch eine Existenz, weiter darüber hinaus.
„Alles Sichtbare
haftet am Unsichtbaren,
das Hörbare am Unhörbaren,
das Fühlbare am Unfühlbaren:
Vielleicht das Denkbare
am Undenkbaren.“
Novalis

Der Wunsch nach Einheit und Vereinigung ist in allem gegenwärtig. Alles ist darauf ausgerichtet, zueinander in die große Einheit zu finden. Gott ist diese Einheit, die nicht mehr als ein Einziges zu denken ist. Denn solange ich Einheit noch als etwas denken kann, was eins ist, ist es keine Einheit.
„Zeit und Raum sind Stücke, Gott aber ist Eines. Soll daher der Mensch Gott erkennen, so muss er ihn erkennen oberhalb von Zeit und Raum; denn Gott ist weder dies noch das wie diese irdischen mannigfaltigen Dinge: Gott ist Eines. “
Meister Eckhart

Wir haben alle Sehnsucht nach mehr Leichtigkeit und weniger Pflichten. Es soll locker zugehen, easy going… Aber auf Dauer wird Dir das nicht helfen. Natürlich sind Lockerheit und Leichtigkeit wichtig, aber es muss gepaart sein mit einer weiteren Haltung, der Ernsthafitgkeit. Für Deinen Weg ist es notwendig, dass Du ihn ernsthaft gehst und das heißt, mit vollem Engagement und nicht nur, wenn Dir danach ist. Wer wirklich tiefer wachsen möchte, wirklich ein Wissen erlangen möchte und aus Weisheit leben möchte, der braucht unbedingt die notwendige Ernsthaftigkeit auf dem Weg. Das hat nichts damit zu tun, nicht lachen zu dürfen und alles immer angespannt zu sehen. Es hat damit zu tun, sich zu entscheiden und diese Entscheidung im eigenen Alltag auch wirklich zu leben. Lasse Dich von meinen Worten im Video inspirieren!