Braucht das Leben eine Ausrichtung? Reicht es nicht einfach zu leben, ganz ohne irgendwelche Themen und Ziele? Nein, das reicht nicht. Es geht mir nicht darum, alles zu verzwecken und einem schlichten Ziel unterzuordnen. Mir geht es darum, dass Du Deine Energie und Dein Leben einem Thema, einer Aufgabe oder einer Sache widmest, die zu Dir passt und die Dir hilft, zu entscheiden, wohin es für Dich geht. Eine solche Intention wird spirituell betrachtet immer über Dein Leben hinausweisen. So kann Dich Deine Lebensabsicht auch in Krankheit und Not tragen und Dir helfen zu wissen, was jetzt das Richtige ist.
Auch der Meditation wird es gut tun, wenn Du eine klare Intention hast – eine Intention, die aus der Tiefe Deiner Bedürfniswelt kommt und Dich immer tiefer und weiter führt. Hierbei möchte das Video Dir eine Inspiration sein.

Wer sich auf den Weg macht, wer den Hunger, die Sehnsucht, wer den Funken der Unermesslichkeit in sich spürt und aufbricht, wer alles liegen lässt und sich auf den Weg macht, der ist kein Suchender, sondern jemand, der längst gefunden wurde.
„Wir beginnen den Weg zum Glück nicht als Suchende, sondern als schon Gefundene.“
Dorothee Sölle

Mit Widetständen umzugehen gehört zu den großen Herausforderungen des spirituellen Lebens. Das Leben wird nicht ohne Widerstand, ohne Probleme, ohne unangenehme Menschen, ohne Krankheit oder ohne Krach und Lärm gelebt. Damit müssen wir uns nicht nur abfinden, darin müssen wir auch einen Mehrwert für uns finden, eine Chance um zu wachsen.
Denn genau diese Ereignisse und Dinge sind es, die für ein vertieftes Verständnis und eine vertiefte Erfahrung sorgen. Nur, wer tiefer und weiter sieht und sich mit dem Leben anfreunded, so, wie es ist, kann das Leben für das eigene Wachstum in die Tiefe nutzen. Davon handelt mein heutiges Video!

Eines der wunderbaren Gedichte von Hilde Domin soll unsere heutige Sternzeit prägen. Weggehen können und doch sein wie ein Baum – das hat mich oft in meinem Leben als Bild begleitet. Es spricht vom Bleiben, von Veränderung und von der Versöhnung von beidem.
„Man muss weggehen können
und doch sein wie ein Baum:
als bliebe die Wurzel im Boden,
als zöge die Landschaft und wir ständen fest.
Man muss den Atem anhalten,
bis der Wind nachlässt
und die fremde Luft um uns zu kreisen beginnt,
bis das Spiel von Licht und Schatten,
von Grün und Blau,
die alten Muster zeigt
und wir zuhause sind,
wo es auch sei,
und niedersitzen können und uns anlehnen,
als sei es an das Grab
unserer Mütter.“
Hilde Domin

Wohin sollen wir uns eigentlich entwickeln? Was ist das Ziel, welche Vorstellung vom Menschen steckt in uns? Auf diese Fragen gibt eine jede Religion ihre ganz eigene Antwort. Auch das Christentum hat eine solche Antwort. Ich glaube jedoch, dass die herkömmliche Antwort viel zu pessimistisch ist – und vielleicht auch nicht ganz ohne Hintergedanken und eigene Absicht.
Denn das, worauf alles beim Menschen hinausläuft, was er ist und werden kann, das ist meiner Meinung nach etwas sehr Großes, Kühnes und Herausforderndes. Und wenn Du erst verstanden hast, worum es wirklich geht, dann kann es sein, dass Du vieles von dem, was Du heute noch tust, zukünftig lassen wirst – weil Du es einfach nicht mehr brauchst.